Vor 80 Jahren – Zwei Schwestern in der Geiselhaft der Gestapo
Im Herbst 1944 – vor 80 Jahren – geht das “Dritte Reich” seinem Ende entgegen, doch seine Protagonisten stemmen sich mit aller Gewalt gegen ihren Untergang – auch in Gladbeck. Schon nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 waren in der reichsweiten Aktion “Gewitter” zahlreiche oppositionelle Politiker zeitweilig festgenommen worden, darunter in Gladbeck an prominenter Stelle Dr. Ludwig Bette von der katholischen Zentrumspartei und der Sozialdemokrat Wilhelm Olejnik.
Nun geht es auch noch darum, Gladbeck endgültig – im Jargon der Nationalsozialisten – “judenfrei” zu machen, nachdem seit 1933 etliche Juden schon von sich aus emigriert und Juden mit (ehemals) polnischer Staatsangehörigkeit im Februar 1942 ins lettische Riga deportiert und ermordet worden waren. In diesem Zusammenhang geraten vor 80 Jahren zwei Frauen in die Klauen der gefürchteten Geheimen Staatspolizei (Gestapo), woraus sie erst im März 1945 mit dem Einmarsch der Alliierten in Gladbeck wieder befreit werden.
Der Vortrag beleuchtet das damalige Geschehen und stellt die zeitlichen Abläufe dar. Ein besonderes Augenmerk gilt den Opfern wie auch den Tätern, denn mittlerweile sind auch deren Identitäten bekannt. Die für die Festnahme zuständigen drei Beamten der Gestapo taten in Gladbeck teilweise schon seit Jahren Dienst; einer wohnte gar seit 1938 mitten unter denen, die er zu überwachen und – bei Bedarf – zu schikanieren hatte.
Ralph Eberhard Brachthäuser, geb. 1962, studierte Philosophie und kath. Theologie mit dem Schwerpunkt Kirchengeschichte in Bochum und an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, bevor er zum Priester geweiht wurde. In den vergangenen Jahren veröffentlichte er mehrere Bücher zur Gladbecker Stadtgeschichte.
Leitung: Ralph Eberhard Brachthäuser
Tag: Donnerstag
Treffpunkt: Haus der VHS, Friedrichstr. 55, Gladbeck
Kosten: Keine
Anmeldung bei: VHS Gladbeck (Gemeinsame Veranstaltung)
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