Die »Saalschlacht bei Kiekenberg« in Gladbeck-Zweckel am 2. März 1932

1930 – Beginn der Auseinandersetzungen zwischen den politischen Extremen
Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren geprägt von der Gewalt zwischen den politischen Extremen – auch in Gladbeck. Trauriger Höhepunkt war die berüchtigte „Saalschlacht bei Kiekenberg“ in Zweckel, bei der Kommunisten, Nationalsozialisten und Sozialdemokraten aufeinander prallten. Zwei Tote und zahlreiche Verletzte blieben auf der Strecke. Die Ermittlungen, in die sich auch das Justizministerium in Berlin einschaltete, zogen sich über Monate hin. Sie wurden Anfang 1933 eingestellt auf Grund eines Amnestiegesetzes vom 9. Dezember 1932 – im Reichstag beschlossen von KPD, NSDAP und SPD.
Schon unmittelbar im Nachgang war die Auseinandersetzung vom März 1932 politisch instrumentalisiert worden, bis heute halten sich verfälschende Darstellungen. Von Beginn an wurden allgemein bekannte Fakten weggelassen. Nach dem Ende der NS-Diktatur verschwanden maßgebliche Akten des Reichsjustizministeriums und des Preußischen Innenministeriums lange Zeit in den Geheimarchiven der SED-Diktatur. Mit ihrer Hilfe bietet sich nun ein genaueres und umfassenderes Bild der damaligen gewalttätigen Auseinandersetzungen in Gladbeck.
Der bekannte Gladbecker Priester, Theologe und Kirchenhistoriker Ralph Eberhard Brachthäuser hat über die „Saalschlacht von Kiekenberg“ am 2. März 1932 einen lesenswerten Beitrag erstellt, der im Vestischen Kalender erschienen ist.
Quelle: Vestischer Kalender 2025, 96. Jahrgang, hrsg. von Rita Maria Schütz, Schützdruck GmbH, Recklinghausen 2025, Seiten 245 – 259.
Auf unserer Homepage haben wir weitere Beiträge von Ralph Eberhard Brachthäuser veröffentlicht.
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